Ohne Kratzer und Stress: So geht deine Katze entspannt in die Transportbox

Verhaltensprobleme im Katzenhaushalt

In diesem Blog beschäftigen wir uns mit Verhaltensproblemen von Katzen, insbesondere was wir dagegen tun können. Da es für Verhaltensprobleme vielfältige Ursachen geben kann, gibt es selten schnelle ad-hoc Lösungen.

Welche Verhaltensprobleme können auftreten und wie erkennen wir diese?

Verhaltensprobleme in der Katzenwelt

Es gibt vielfältige Verhaltensauffälligkeiten in der Katzenwelt. Oft treten diese in Kombination miteinander auf. Es gibt Dinge, die uns Menschen sehr stören und Dinge, die uns selbst nicht so sehr beeinflussen. Fakt ist allerdings, dass es aus Katzensicht ein Problem gibt, welches gelöst werden muss. 

Zunächst gibt es einen Überblick über die meist auftretenden Verhaltensprobleme:

  • unsaubere Katzen: Katzen setzen ihren Urin oder Kot außerhalb des Katzenklos ab
  • urinmarkierende Katzen: Katzen spritzen aufrecht stehend eine geringe Menge Urin ab, meist an Wände oder Türen
  • Katzen-Wecker: Katzen wecken den Menschen nachts oder früh morgens
  • Möbel-markierende Katzen: Katzen markieren und zerkratzen Möbel oder Tapeten
  • Disharmonie im Katzenteam: Katzen mobben sich und können auch aggressiv untereinander sein
  • ängstliche Katzen: Katzen fürchten sich vor diversen Dingen

Ad-hoc Maßnahmen bei Verhaltensproblemen

Mit ad-hoc Maßnahmen werden meist nur kurzzeitige Verbesserungen erzeugt, da lediglich die Symptome und nicht die Ursachen behandelt werden. Es empfiehlt sich immer an den Ursachen zu arbeiten, auch wenn dies ein längerer Weg ist, der viel Geduld braucht.

unsaubere Katzen

Bei unsauberen Katzen kann im ersten Schritt geprüft werden, ob es ausreichend Katzenklos gibt und ob diese von der Art her katzengerecht sind und an geeigneter Stelle stehen. Auch kann an unsauberen Orten ein Fressnapf positioniert werden, da die meisten Katzen sich nicht dort entleeren, wo sie fressen. 

Wichtig und notwendig bei unsauberen Katzen ist ein Besuch beim Tierarzt um u.a. die Blase und den Urin untersuchen zu lassen. 

urinmarkierende Katzen

Bei urinmarkierenden Katzen sollte auch ein gesundheitlicher Check-up beim Tierarzt erfolgen. 

Kurzzeitig kann es helfen, an die Markierstellen Futter hinzustellen und auch wie bei unsauberen Katzen die Situationen mit den Katzenklos zu prüfen.

Katzen-Wecker

Die beste Erfahrung als schnelle Hilfe habe ich mit Beschäftigung der Katzen tagsüber und einer Umstellung der Fütterung gemacht. Statt zweimal täglich erhalten meine Katzen viermal täglich Futter und die letzte kurz bevor ich schlafen gehe. 

Möbel markierende Katzen

Bei Katzen, die an Möbeln oder Tapeten markieren und kratzen ist zu prüfen, ob sie genug Kratzmöglichkeiten haben und ob diese an geeigneten Orten stehen. 

Es hilft oft schon, wenn wir das Kratzen an den Stellen nicht mehr möglich machen, also demnach etwas vor die Tapete stellen, an der gekratzt wird.

Disharmonie im Katzenteam

Bei stark ausgeprägter Disharmonie hilft die Trennung der Katzen. Bei gering ausgeprägter Disharmonie sollte der Katzenhalter eingreifen, da Katzen dies unter sich selten geregelt bekommen. Das Eingreifen ist allerdings nicht trivial und gehört tendenziell zur Ursachenbehandlung. 

ängstliche Katzen

Bei ängstlichen Katzen können diverse Dinge wie Feliway, Relaxocat, Relaxan, Zylkene, CBD-Öl (terpenfrei) sowie in starken Fällen Psychopharmaka helfen. 

Ursachen

Bei auftretenden Verhaltensproblemen bei Katzen ist es von entscheidender Bedeutung, auch eine gründliche gesundheitliche Überprüfung in Betracht zu ziehen. Katzen neigen dazu, ihre Unbehagen oder Schmerzen nicht offensichtlich zu zeigen, und bestimmte Verhaltensänderungen können auf zugrunde liegende gesundheitliche Probleme hinweisen.

Ein plötzlicher Wandel im Verhalten, sei es übermäßiges Miauen, aggressives Verhalten, vermehrtes Verstecken oder Unsauberkeit, kann auf diverse gesundheitliche Störungen hindeuten. Krankheiten wie Harnwegsinfektionen, Gelenkschmerzen oder sogar neurologische Probleme können das Verhalten einer Katze beeinflussen.

Ein Tierarztbesuch zur gründlichen Untersuchung ist unabdingbar, um mögliche gesundheitliche Ursachen auszuschließen oder zu identifizieren. Während dieser Untersuchung kann der Tierarzt möglicherweise durch Blutuntersuchungen, Urinanalysen oder bildgebende Verfahren Krankheiten aufspüren, die Verhaltensprobleme auslösen könnten.

Ein rechtzeitiger Gesundheitscheck gewährleistet nicht nur das Wohlbefinden der Katze, sondern ermöglicht auch eine gezielte und effektive Behandlung von möglichen gesundheitlichen Problemen. Somit wird nicht nur das Verhalten verbessert, sondern auch die allgemeine Lebensqualität der Katze erhöht.

In Fällen von Verhaltensproblemen sollte daher stets eine Zusammenarbeit mit einem Tierarzt in Erwägung gezogen werden, um sicherzustellen, dass alle Aspekte, einschließlich möglicher gesundheitlicher Ursachen, berücksichtigt werden. Dieser Ansatz ermöglicht eine umfassende Lösung, die auf die individuellen Bedürfnisse der Katze abgestimmt ist.

Bei der Analyse und Lösung von Verhaltensproblemen bei Katzen spielt die häusliche Umgebung eine maßgebliche Rolle. Die Einrichtung des Wohnraums hat einen unmittelbaren Einfluss auf das Wohlbefinden und Verhalten der Katze. Eine katzengerechte Umgebung fördert nicht nur das physische, sondern auch das mentale Wohlbefinden, wodurch potenzielle Probleme minimiert werden können.

1. Katzenklos:

  • Die Anzahl und Platzierung der Katzenklos ist von entscheidender Bedeutung. Es wird empfohlen, für jede Katze im Haushalt ein separates Katzenklo plus eines zusätzlichen einzurichten.
  • Katzen bevorzugen Privatsphäre beim Toilettengang. Daher sollten die Katzenklos an ruhigen und leicht zugänglichen Orten platziert werden.

2. Spielsachen:

  • Abwechslungsreiche Spielsachen fördern die körperliche und geistige Aktivität der Katze. Interaktive Spielzeuge, Bälle, Federn und Intelligenzspielzeuge bieten eine sinnvolle Beschäftigung.
  • Ein regelmäßiger Austausch der Spielsachen verhindert Langeweile und fördert die Neugierde.

3. Kratzmöglichkeiten:

  • Kratzmöglichkeiten sind essentiell für die natürlichen Bedürfnisse der Katze. Kratzbäume, Kratzpappen und -matten sollten in verschiedenen Bereichen des Hauses platziert werden.
  • Das Kratzen dient nicht nur der Krallenpflege, sondern auch der Markierung des Reviers und dem Ausdruck von Wohlbefinden.

4. Ruheplätze:

  • Katzen benötigen Rückzugsorte, an denen sie ungestört entspannen können. Gemütliche Schlafplätze in erhöhten Positionen, Fensterbretter oder spezielle Katzenhöhlen bieten optimale Rückzugsmöglichkeiten.
  • Die Möglichkeit zur Beobachtung der Umgebung aus sicherer Distanz trägt zur Reduzierung von Stress bei.

5. Futter- und Trinkstellen:

  • Die Platzierung von Futter- und Wassernäpfen sollte strategisch erfolgen, um Konflikte zwischen Katzen zu minimieren.
  • Einhaltung von gewissen Abständen zwischen Futter- und Wassernäpfen sowie das Vermeiden von Futterplatzierung in der Nähe der Katzentoilette.

Die katzengerechte Gestaltung des Wohnraums berücksichtigt die natürlichen Instinkte und Bedürfnisse der Katze. Bei der Analyse von Verhaltensproblemen ist es daher sinnvoll, die häusliche Umgebung auf Katzentauglichkeit zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Eine optimale Einrichtung trägt nicht nur zur Vorbeugung von Problemen bei, sondern fördert auch ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Katze.

Bei der Betrachtung von Verhaltensproblemen bei Katzen ist es unerlässlich, die individuelle Persönlichkeit jeder Katze zu berücksichtigen. Jede Katze bringt einzigartige Merkmale mit sich, die ihre Fähigkeit beeinflussen können, mit Stress, Veränderungen und anderen Herausforderungen umzugehen. Die Persönlichkeit spielt daher eine zentrale Rolle in der Entstehung, dem Verlauf und der Lösung von Verhaltensproblemen.

1. Stressbewältigung:

  • Einige Katzen sind von Natur aus gelassener und können besser mit stressigen Situationen umgehen, während andere eher zu Angst neigen. Ein plötzlicher Wechsel in der Umgebung, laute Geräusche oder sogar Routineveränderungen können unterschiedliche Reaktionen hervorrufen.

2. Anpassungsfähigkeit:

  • Die Anpassungsfähigkeit einer Katze an neue Situationen ist individuell. Manche Katzen passen sich schnell an, während andere Zeit und Geduld benötigen. Veränderungen im Haushalt, neue Mitbewohner oder Umzug können daher unterschiedlich bewältigt werden.

3. Resilienz:

  • Die Resilienz einer Katze spiegelt ihre Fähigkeit wider, schwierige Situationen zu überwinden und sich von stressigen Ereignissen zu erholen. Eine resilientere Katze zeigt oft eine schnellere Rückkehr zum normalen Verhalten nach stressigen Ereignissen.

4. Selbstbewusstsein:

  • Das Selbstbewusstsein einer Katze beeinflusst ihre Interaktionen mit der Umwelt. Selbstbewusste Katzen neigen dazu, neugieriger und offener für neue Erfahrungen zu sein, während schüchterne Katzen möglicherweise zurückhaltender reagieren.

Die individuellen Unterschiede in der Persönlichkeit jeder Katze machen es wichtig, Verhaltensprobleme auf einer individuellen Ebene zu betrachten. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die die Persönlichkeit berücksichtigt, ermöglicht eine gezielte und effektive Lösung für spezifische Verhaltensprobleme.

Stärkung der Persönlichkeit durch Clickertraining:

  • Clickertraining ist eine bewährte Methode, die Persönlichkeit und Resilienz von Katzen zu stärken. Positive Verstärkung durch das Clickergeräusch in Verbindung mit Belohnungen fördert das Selbstvertrauen und die Fähigkeit, mit neuen Situationen umzugehen.
  • Durch gezielte Übungen im Clickertraining kann die Katze lernen, Herausforderungen positiv zu bewältigen, Stress abzubauen und ihre Selbstsicherheit zu steigern. Die Bindung zwischen Mensch und Katze wird intensiviert, was wiederum einen positiven Einfluss auf das gesamte Verhalten hat.

Eine gründliche Analyse der Persönlichkeit einer Katze in Verbindung mit gezieltem Training ermöglicht nicht nur die Lösung von Verhaltensproblemen, sondern fördert auch eine harmonische Beziehung zwischen Katze und Besitzer.

Persönlichkeiten von Katzen

Das DISG-Modell der Katzenpersönlichkeiten: Ein Modell für individuelles Training

Dieses Modell ist nicht mehr als es ist, ein Modell. Es soll die Realität vereinfacht darstellen. Viele Katzen sind durch mehr Eigenschaften gekennzeichnet als nur aus einem Persönlichkeitstyp. Dieses Modell vereinfacht es erst einmal, Katzen zu verstehen und aus dem Modell lässt sich ableiten, wie zielführend mit dem jeweiligen Katzentyp trainiert werden sollte.

Natürlich gibt es mehrere Modelle für Persönlichkeiten. Ein anderes, das Big Five Modell, analysiert Katzen anhand der fünf folgenden Kriterien:

  • Neurotizismus
  • Extraversion
  • Dominanz
  • Impulsivität
  • Verträglichkeit

Schreibe mir gerne, wenn Du mehr zu der Persönlichkeit Deiner Katze wissen möchtest oder mit dem Clickertraining starten magst.

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